Am 1. September 2019, dem 11. Sonntag nach Trinitatis, zelebrierten der bischöfliche Leiter der Diözese Berlin und Deutschland, Erzbischof Tichon von Podolsk, und Erzbischof Mark von Berlin und Deutschland (ROKA) die Göttliche Liturgie in der Kirche des Heiligen Simeon vom Wunderbaren Berge in Dresden. Am Vorabend führte Erzbischof Tichon die Feier der Nachtwache in dieser Kirche an.
Den hochgeweihten Erzbischöfen konzelebrierten der Dekan des östlichen Kirchenkreises, Erzpriester Georgi Antonjuk, der Vorsteher der Kirche Erzpriester Georgi Dawidow, Erzpriester Nikolai Artemoff (München, ROKA), Protodiakon Witali Sadakow, Diakon Archil Tschikwadse, Diakon Roman Bannack.
Während der inbrünstigen Ektenie wurden Gebete um die Einheit der Orthodoxen Kirche und die Bewahrung der Kirche vor Zersplitterung und Spaltungen emporgesandt.
Im Zusammenhang damit, dass der Heilige Synod in seiner Sitzung am 13. Juli 2015 (Protokoll Nr. 41) die Gebetsordnung für die Bewahrung der Schöpfung Gottes verabschiedet hat, die jährlich am ersten Sonntag im September in allen Gotteshäusern der Russisch-Orthodoxen Kirche zu zelebrieren ist, wurden Fürbitten aus dieser Gebetsordnung in die inbrünstige Ektenie aufgenommen:
"Der Du die Welt und alles in ihr erschaffen hast, Herr, nimm an unsere Reue und sende der Erde zur rechten Zeit den Regen, günstige Witterung, zähme die Elemente, so dass sich die Schöpfung nicht um unserer Sünden willen quält und leidet, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
Der Du Dich den Werken der Stolzen widersetzt, Herr, richte die Werke unserer Hände, dass nicht Nöte und Heimsuchungen sich gegen unsere Häupter wenden und uns verderben, doch sieh unsere Demut und sende uns Gnade und Frieden herab, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich gnädig.
Dass Deine Schöpfung nicht unserer Habgier und unserer Gesetzlosigkeiten wegen leide, Herr, sondern dass sie von allen Nachstellungen des Feindes bewahrt werde, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich gnädig.
Wir beten auch, dass Du der Gesetzlosigkeiten und der Unwahrheiten Deiner Menschen nicht gedenkst und all Deinen zurecht gegen uns gehegten Zorn von uns wenden mögest, und die Welt nicht durch Hunger, Durst und andere Nöte verdirbst, sondern sie bewahrst und uns verschonst, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich gnädig."
Nach der inbrünstigen Ektenie wurde das Gebet um den Wohlbestand der Welt gesprochen:
"Gesegnet bist Du, Herr, Gott Allerhalter, der Du Himmel und Erde mit all ihrer Pracht geschaffen hast, den Tag durch das Sonnenlicht erleuchtest und die Nacht durch Himmelsfeuer erhellst, eines jeden Geschöpfes Schöpfer, der Du den Mensch aus Erde geschaffen hast, der von Dir abgefallen und Dich verraten hat und den Du durch das Heilige Blut Deines einziggezeugten Sohnes neu machst!
Schau herab vom Himmel, Gott, und sieh, wie die Erde klagt, wie die Bäume und Pflanzen vergehen, wie die Tiere und das Vieh und die Vögel des Himmels der Bosheit der auf ihr Lebenden wegen verderben. Dessentwillen fallen wir in Reue vor Dir nieder und rufen zu Dir, verdirb Deine Welt und uns nicht für unsere Gesetzlosigkeiten, schenke den unverständigen Menschensöhnen Umkehr und Heil für sie und die von ihnen unterworfenen Geschöpfe.
Gesegnet bist Du, Herr, der Du durch die Sintflut bei Noah die Sünden der Menschen abgewaschen hast! Schenke uns Tränen, um unsere Schlechtigkeiten fortzuwaschen, dass wir uns von bösen Werken, von unserem Raub und unseren Unwahrheiten abkehren mögen, um Dein Erbe zu bewahren.
Gesegnet bist Du, Herr, Gott Allerhalter, der Du bei Lot die Schande von Sodom und Gomorra verbranntest und das Gelobte Land von deren Schlechtigkeiten befreit hast! Schenke dem störrischen Verstand und Herzen der Menschen Besserung, dass sie Deinen Weg erkennen mögen.
Gesegnet bist Du, Herr, Gott Allerhalter, der Du durch das Kommen Deines geliebten Sohnes alle Geschöpfe erneuert und rein gemacht hast! Gewähre, dass die Menschen aus ganzem Herzen glauben und Dich und Deinen einziggezeugten Sohn und den Tröster, den Heiligen Geist, lobpreisen, so dass gepriesen werde von den Menschen und den Elementen und allen Geschöpfen der allehrwürdige und hocherhabene Name der Heiligen Dreiheit, in alle Ewigkeit. Amen."
Die Predigt vor der Kommunion hielt Erzpriester Georgi Dawidow.
Nach der Liturgie beteten die Geistlichen eine Lobpreisung auf das Fest der Entschlafung der Gottesmutter.
Erzbischof Tichon begrüßte Erzbischof Mark und wandte sich in einem Hirtenwort an die Geistlichen und die Gemeinde.