
Bauschluß, Frühjahr 1874

Die enger werdenden Beziehungen zwischen Deutschland und Russland in der Mitte des vorigen Jahrhunderts führten zu einem raschen Wachstum der Dresdner russischen Gemeinde und zu dem Entschluss, ein eigenes Kirchengebäude zu errichten. Der Dresdner Alexander Wollner, selbst russischer Abstammung, stiftete das Baugrundstück, die Mittel für den Bau - 5 20.000 Mark - wurden zu drei Vierteln vom Kaiserlichen Staatsrat Simeon von Wikulin, der Rest von der Gemeinde, von der kaiserlich-russischen Familie und vom Heiligen Synod in St. Petersburg erbracht.
In Anlehnung an die Moskauer Kirchenbauten des 17. Jahrhunderts wurde die Dresdner Kirche nach einem Projekt des deutschstämmigen kaiserlich-russischen Hofarchitekten Harald Julius von Bosse unter der Leitung des Dresdner Baumeisters Karl Robert Weißbach errichtet. Am 25. April 1872 konnte im Beisein des damaligen Dresdner Bürgermeisters Pfotenhauer die Grundsteinlegung erfolgen und nach einer zweijährigen Bauzeit wurde am 6. Juni 1874 die Kirche ihrer Bestimmung übergeben und geweiht.
Etwas außerhalb des Stadtzentrums gelegen, zwischen Hauptbahnhof und Universitätsgelände, bildet die Russisch-Orthodoxe Kirche einen reizvollen Kontrast zur übrigen Architekturlandschaft Dresdens. Der vielfach gegliederte Ziegelbau wurde außen mit Cottaer Sandstein verblendet.
Gesimse und Pilaster künden vom ornamentalen Reichtum dieser Kirche. Über der Vorkirche erhebt sich der 40 Meter hohe Glockenturm.

Die Inschrift lautet: "Baukelle, die zur Grundsteinlegung der Kirche 1872 genutzt wurde.“
Die Hauptkirche wird von 5 Türmen mit blauen Zwiebelkuppeln und vergoldeten russischen Kreuzen bekrönt, die Christus und die vier Evangelisten symbolisieren. Ein typisches Merkmal russischer Architektur sind je zwei Reihen von kielbogenartigen Ziergiebeln am Fuß der Türme, die Kokoschniki.
Wie alle orthodoxen Kirchen ist das Gebäude orientiert, d.h. in seiner Hauptachse nach dem Orient, nach Osten ausgerichtet. Das Gebäude ist in drei Hauptteile gegliedert: eine kleine Vorhalle, den eigentlichen Kirchenraum und den Altarraum, das Allerheiligste.
Über eine große Freitreppe und durch das Portal der Kirche gelangt der Besucher in eine kleine Vorhalle und anschließend in den Kirchenraum, zu dessen Seiten sich Apsiden öffnen. In der nördlichen Apsis, die für Gedenk- und Totenfeiern genutzt wird, befinden sich ein mit dem gekreuzigten Heiland bemaltes Holzkreuz und ein Sarkophag, der das Grab Christi symbolisiert. Die südliche Apsis ist der Standort des Chores während des orthodoxen Gottesdienstes.
Zeichnung der Außenansicht sowie Grundriss und Längsschnitt; Klick auf das jeweilige Bild für eine größere Ansicht!
Das Fehlen von Kirchengestühl - außer den älteren Gemeindemitgliedern nehmen die orthodoxen Gläubigen stehend am Gottesdienst teil, eine altkirchliche Tradition, der auch der Zar und der gesamte kaiserliche Hofstaat unterworfen waren, - ermöglicht einen wunderbaren Eindruck von der Schönheit des Raumes.
Mittelpunkt und Blickfang ist der Ikonostas (die Ikonenwand), welcher den Kirchenraum vom Allerheiligsten trennt. Er ist aus weißem Carrara-Marmor errichtet und enthält drei Türen, die in den Altarraum führen. Die zweiflüglige Haupttür in der Mitte - die Königspforte - ist mit reich vergoldeten Schnitzereien versehen und zeigt die Bildnisse der vier Evangelisten und die Verkündigung Marias. Durch diese Tür werden im Verlauf der Liturgie Leib und Blut Christi sowie das Heilige Evangelium getragen.
Die Anordnung der Ikonen folgt in allen orthodoxen Kirchen dem gleichen Schema: Rechts neben der Königspforte die Ikone des Erlösers, links das Bild der Gottesmutter. Die südliche Seitenpforte zeigt das Bildnis des Erzengels Gabriel, rechts daneben befindet sich die Ikone des Namenspatrons der Kirche, des Hl. Simeon vom wunderbaren Berge. Eine silberne bogenförmige Tafel erinnert an Simeon von Wikulin, den Stifter der Kirche.
Die obere Ikonenreihe enthält vier Brustbilder von Heiligen: links Nikolaus von Myra und Mitrophan von Woronesh, rechts der Apostel Petrus und Tichon von Sadonsk, dazwischen links das Symbol des Alten Testamentes, die Tafeln mit den Zehn Geboten, und rechts der Abendmahlskelch als Symbol des Neuen Testamentes. In der Mitte, über der Königspforte und dem Symbol des Heiligen Geistes, nimmt die Darstellung des Heiligen Abendmahles einen zentralen Platz ein. Alle diese Ikonen wurden von James Marshall (1838 - 1902), der auch die vier Ovalbilder im Deckenplafond und den Proszeniumsfries der Dresdner Semperoper gestaltete, auf Goldgrund gemalt.
Vor allen Hauptikonen sowie auf beiden Seiten des Pultes (Analoj) mit der jeweiligen Festtagsikone stehen bronzene Kandelaber, in denen die Gläubigen während des Gottesdienstes ihre Opferkerzen entzünden. Der Raum vor der Ikonenwand (Ambon) ist um drei Stufen erhöht und durch eine Balustrade aus weißem Marmor vvom übrigen Kirchenraum getrennt.
Das Allerheiligste, der Altarraum, wird nur von den männlichen Personen betreten, die im direkten Bezug zum Altardienst stehen. In der Mitte des Raumes befindet sich der reich mit Brokat verkleidete Altartisch (Prestol). Auf ihm steht - wie schon einst im Tempel von Jerusalem - der siebenarmige Leuchter, welcher hier die sieben christlichen Sakramente symbolisiert. Davor, in Form einer Kirche gestaltet, der silberne Tabernakel, in dem die Heiligen Gaben aufbewahrt werden. Auch das Antimins, ein symbolisches Leichentuch Christi mit religiösen Darstellungen, das prachtvoll gebundene Evangelium, das Segenskreuz und das Gefäß mit dem Salböl, dem Heiligen Myron, haben auf dem Altartisch ihren festen Platz. Links vom Altar befindet sich der Rüsttisch, auf welchem vor Beginn der Liturgie die Proskomedie ausgeführt wird, die Vorbereitung der Heiligen Gaben zur Feier der Eucharistie.

Zar Alexander II. (1818-1881) und seine Gattin, Zarin Maria Alexandrowna (1824-1880), geborene Prinzessin von Hessen-Darmsadt, Tochter des Herzogs Ludwig II.
Im Juni 1875 besuchte Alexander II. die Dresdner Kirche. Diesem Ereignis ist eine Gedenktafel gewidmet (Bild unten).

Die sich an den Altarraum zu beiden Seiten anschließenden Sakristeien dienen der Aufbewahrung der Ornate, der reichen liturgischen Gewänder. In ihnen finden sich auch verschiedene kirchliche Gerätschaften, die zumeist auf Spendengaben zurückgehen.
Die wechselvolle deutsche Geschichte ging auch an der Dresdner Russischen Kirche nicht vorüber, ohne tiefe Spuren zu hinterlassen. Während des 1. Weltkrieges wurden die 8 Kirchenglocken - die größte wog fast drei Tonnen - entfernt und für Kriegszwecke eingeschmolzen. Am Ende des 2. Weltkrieges wurden bei dem Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 glücklicherweise nur einige Teile der Kirche zerstört. Das mittlere Altarfenster, welches - ebenfalls von James Marshall gestaltet - die Auferstehung des Herrn darstellte, ging unwiederbringlich verloren. Die Haube des Glockenturmes und drei der fünf Kuppeln wurden zertrümmert, das Dach und Teile des Inventars brannten, und doch blieb das Kirchengebäude inmitten einer Trümmerwüste erhalten.
Vier Jahre, von 1948 bis 1952, dauerte die Beseitigung der Kriegsschäden. Durch das Geschenk eines katholischen Geistlichen aus Wilsdruff konnte 1973 das bis dahin fehlende Glockengeläut wieder ersetzt und 1976 durch vier weitere, in Apolda gegossene Glocken, vervollständigt werden. Durch Unterstützung des Sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, der Landeshauptstadt Dresden, der evangelischen und katholischen Kirche sowie vieler gesellschaftlicher und privater Spender konnte 1991 mit der umfassenden Rekonstruktion des Gebäudes begonnen werden. Heute erstrahlen die blauen Kuppeln und die vergoldeten Kreuze in neuem Glanz und weisen dem Besucher den Weg zu einem Kleinod der Stadt Dresden: der Russisch-Orthodoxen Kirche.
Die "Allgemeine Illustrierte Zeitung", Stuttgart 1874, widmete einen Artikel der Einweihung der Dresdner Kirche mit einem Bild der Kirche. Gustav Rasch, ein Besucher des neuerbauten Gotteshauses schreibt: "...die Kirche hat eine ganz vorzügliche Akustik. Die Stimmen des trefflichen Sängerchores, den ich an einem Sonntag-Morgen hörte, klangen so harmonisch und überaus wohltönend, einer besseren Akustik bin ich nirgends begegnet, in keiner Kirche und in keinem Musiksaal."

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Ein unvergesslicher Höhepunkt im Leben der Dresdner Gemeinde war der Festgottesdienst des Moskauer Patriarchen Alexij II. am 23. November 1995.

Gottesdienst: Rechts von Alexij II. Metropolit Kyrill. Vorsitzender der Abteilung für auswärtige kirchliche Angelegenheiten beim Patriarchat und Erzbischof Longin. Vertreter der Russisch - Orthodoxen Kirche in Deutschland
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Russische Menschen, die aus diplomatischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Gründen in den Staaten Westeuropas lebten, bildeten bereits im 17. Jahrhundert dort die ersten orthodoxen Gemeinden.
In Dresden gab es schon in den Jahren 1813/1814 eine Kapelle für den orthodoxen Gottesdienst in einem Saal des Brühlschen Palais, in dem damals der russische Gouverneur Fürst Repnin-Wolkonskij residierte. Im Palais des Prinzen Maximilian auf der Ostraallee war eine weitere orthodoxe Hauskapelle eingerichtet worden.
Die Anfänge einer eigenständigen russisch-orthodoxen Kirchgemeinde in Dresden gehen auf das Jahr 1860 zurück, als von den hier lebenden Russen der Wunsch geäußert wurde, eine Hauskapelle einzurichten. Im Jahre 1861 wurde mit dem Segen des St. Petersburger Synodes in einem Privathaus in der Sidonienstraße der erste Gebetsraum eingerichtet. 1862 zählte die Gemeinde bereits 358 Mitglieder. Von Anfang an bildete sich diese Gemeinde nicht als eine Privatvereinigung, sondern als Teil der Russisch-Orthodoxen Mutterkirche. Noch im selben Jahr wurde ein Kirchenchor gegründet, der interessanterweise zunächst aus vier Sängern der Dresdner Oper bestand. Im Jahre 1864 zog die Gemeinde in ein Haus in der Beuststraße 4, heute Mary-Wigman-Straße, in der Nähe der Bürgerwiese, das für die Dauer von sechs Jahren gemietet werden konnte. Diese Hauskirche wurde von Priester Nikolai Juchnowski zu Ehren des Einzuges des Herrn in Jerusalem geweiht.

Simeon von Wikulin, Gründer der nach ihm benannten Stiftung, verfügte „die immerwährende eigentümliche Überlassung des Stiftungsgrundstückes mit allen darauf befindlichen Baulichkeiten, insbesondere dem Kirchengebäude, an die in Dresden aufenthältlichen Bekenner der orthodoxen russischen Kirche zu Gunsten dieser letzteren und für deren gottesdienstliches Bedürfnis.
Zu den bekannten Gemeindeangehörigen dieser Zeit zählten der Gesandte der Russischen Mission am Sächsischen Hof Wassili Kotzebue, der Geheimrat Simeon von Wikulin und der Sekretär der Mission Alexander Wollner. Die Gemeindemitglieder verfolgten jedoch leidenschaftlich den Gedanken der Errichtung eines eigenen Gotteshauses. Die Schenkung eines Grundstückes durch Alexander Wollner, die überaus großzügige Spende Simeon von Wikulins, der unentgeltliche Entwurf des Kirchengebäudes durch den Architekten des Zarenhofes Harald Julius von Bosse, die Unterstützung des Zarenhofes selbst sowie die Bemühungen vieler anderer Spender und Helfer ermöglichten schließlich den Neubau eines russischorthodoxen Gotteshauses in der Nähe der Russischen Mission in Dresden.
Am 6. Juni 1874 konnte die Kirche schließlich durch den Geistlichen der Wiener Botschaftskirche Erzpriester Rajewski, den Erzpriester Kustodijew aus Pest (heute Budapest), den Priester Palisadow aus Karlsbad und den Dresdner Priester Rosanow auf den Namen des Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge, des himmlischen Schutzpatrons des Simeon von Wikulin, geweiht werden.

Alexander Rosanow mit Ehefrau Antonina (Dresden, um 1869
Alexander Rosanow stammte aus St. Petersburg. Er und seine Frau Antonina (1842-1919) hatten 7 Kinder, zwei von ihnen starben im jüngeren Kindesalter. Einer der drei Söhne, Nikolaj, wurde auch Priester. Die Nachkommen von Alexander Rosanow waren sehr begabte Persönlichkeiten: hochstudierte Physiker, Hydrotechniker, Psychologen, Biologen, Ärzte. Einige von ihnen waren Professoren und Dozenten an den Hochschulen von St. Petersburg.
Die in Dresden geborene Tochter Alexandra (1876-1942) war bekannt als herausragende Pianistin und hochtalentierte Pädagogin am St. Petersburger Konservatorium, wo sie glänzende Schüler erzogen hat. 1912 wurde sie zur Professorin ernannt. 1917-1920 unterrichtete Frau Prof. Rosanowa als erste Musiklehrerin den damals dreizehnjährigen Dmitrij Schostakowitsch.

Erzpriester der Russisch-Orthodoxen Kirche Jakow Smirnow (1855-1936), der nach dem Tode Alexander Rosanows die Gemeinde geistlich weiter betreute und seine Frau Maria (1866-1953), die älteste Tochter Rosanows.

Antonina Rosanowa, die Witwe von Alexander Rosanow, mit Enkeltochter Elena

Alexandra Rosanowa (vorne links) und Maria Rosanowa (vorne rechts), Töchter des Erzpriesters Rosanow

Nikolaj Rosanow mit seiner Gattin an der Grabstätte des Urgroßvaters
Die Gemeinde hält Kontakte zum Urenkel des Erzpriesters, dem Professor für Physik in St. Petersburg, Mitglied der Akademie der Wissenschaften Russlands, Nikolaj Rosanow, der mehrmals zu Physiktagungen in Dresden weilte, sowie zu dessen Schwester Frau Prof. Natalia Rosanowa - Sagrjadskaja. Beide haben der Gemeinde sehr interessante Informationen, Archivfotos und Schriften übergeben. Der andere Zweig der Familie, die Nachfahren der Tochter Alexander Rosanows, Maria, lebt in Paris.

Fjodor Dostojewskij (1880)

Dostojewskijs Tochter Ljubow (1869-1926)
Fjodor Dostojewskij, einer der bekanntesten russischen Schriftsteller, besuchte Dresden mehrmals und lebte 1867, 1869 - 1871 mit seiner Familie in Sachsens Hauptstadt. Er verfasste hier sein weltberühmtes Werk „Die Dämonen" und andere Schriften. Nirgendwo im Ausland hielt sich Dostojewskij so lange auf, wie in Dresden. Über ihre Aufenthalte hier schrieb Frau Dostojewskij in den "Erinnerungen" und im "Tagebuch 1867". Im September 1869 wurde Dostojewskijs Tochter in Dresden geboren und im Januar 1870 in der russischen Gemeinde von Erzpriester Alexander Rosanow auf den Namen Ljubow getauft. In den Kirchenarchivbüchern findet sich dazu eine Eintragung.

Faksimilie einer Eintragung im Geburtenregister der Russisch-Orthodoxen Kirche zu Dresden über die Geburt und Taufe von Ljubow Dostojewskaja; Klick auf Bild für größere Ansicht inkl. deutscher Übersetzung.
Nach der Weihe des russischen Gotteshauses in Dresden wurde die Gemeinde der russisch-orthodoxen Kirche durch die Sächsische Regierung als gleichberechtigt mit den anderen christlichen Konfessionen anerkannt. Als Interessenvertreter der Kirche wurde durch die Russische Regierung der jeweilige Vorsteher des Gotteshauses eingesetzt.
Einen gravierenden Einschnitt in das Leben der Gemeinde brachte der l. Weltkrieg. Auf Anweisung der kaiserlich-deutschen Regierung wurde die Kirche geschlossen. Die Aufsicht über das Gebäude und das darin befindliche Inventar wurde einem Polizeirat übertragen.
Die Dresdner Polizeibehörde erklärte am 30. März 1915, „dass gewisse sicherheitspolitische Bedenken gegen die Wiederaufnahme des Gottesdienstes insofern bestehen, als der in russischer Sprache stattfindende Gottesdienst sich nicht genügend darauf würde überwachen lassen, ob er etwa in antideutschem Sinne abgehalten und für Fürbitten für den Sieg der russischen Waffen benutzt werden wird."
Erst 1921 wurden die Schlüssel der Kirche auf Grund eines staatlichen Beschlusses an den Erzpriester Johannes Mosharowski wieder ausgehändigt. Erzbischof Eulogius, der nach der Ernennung zum Diözesanbischof durch den Moskauer Patriarchen Tichon die russischen Gemeinden in Westeuropa betreute, führte Mosharowski in sein Amt ein.

Pjotr Stolypin
Die Gemeinde verfügt über Archivdokumente seit 1860. Viele historisch bekannte Namen trifft man in den Eintragungen. Den Kirchenbüchern über die Taufe ist zu entnehmen, dass der 1862 in Dresden geborene Pjotr Stolypin hier in der Gemeinde 1863 getauft wurde. Er war der letzte große Reformator in der Geschichte des russischen Kaiserreiches, ab 1906 Vorsitzender des Ministerrates Russlands. 1911 wurde er in Kiew durch einen Terroristen ermordet.

Sergej Rachmaninow
Hier in Dresden komponierte er einige bedeutende Werke, wie z.B. die 2. Sinfonie oder "Insel der Toten"; außerdem bereitete er sich hier auf seine Weltkonzertreisen vor. Das 3. Klavierkonzert wird oftmals als Rachmaninows Dresdner Konzert bezeichnet. In Dresden schloss er Freundschaft mit dem bekannten Maler und Grafiker Robert Sterl, der sein Porträt im April 1909 zeichnete. Rachmaninow hielt sich auch danach noch mehrere Male für kurze oder längere Zeit in Elbflorenz auf, zum letzten Mal 1928.
Alle Mitglieder der Familie Rachmaninow sowie der Familie von Satin, seiner Schwiegereltern, gehörten zur russischorthodoxen Gemeinde und nahmen am kirchlichen Leben aktiv teil. Die ältere Tochter des Komponisten, Irina, wurde in der Russisch-Orthodoxen Kirche in Dresden am 24. September 1924 mit dem Fürsten Pjotr Wolkonskij feierlich getraut, worüber eine Eintragung in den Kirchenbüchern vorhanden ist.
Für die Kinder russischer Flüchtlinge wurden Bibelstunden und Unterricht in russischer Sprache und russischer Geschichte gestaltet. Dieser Unterricht fand in den Gemeinderäumen der benachbarten Lukaskirche statt - ein schöner Beweis für den konfessionsüberschreitenden nachbarlichen Kontakt schon zu jener Zeit, der sich bis heute erhalten hat.
Seit Bestehen der Kirche stellte das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten des Zarenreiches jährlich 1500 Goldrubel für die Unterhaltung der Kirche zur Verfügung. Nach dem revolutionären Umsturz in Russland entfiel jedoch jegliche staatliche Unterstützung für die Kirchen. Im Gegenteil: dort begann der Terror gegen die Institution der Kirche.
Deshalb sah sich anfangs der 30er Jahre der Gemeindevorstand der Dresdner Kirche genötigt, sich mit der Bitte um finanzielle Hilfe an die Gemeinde selbst zu wenden. Das Kirchenjournal aus den Jahren 1932 bis 1935 enthält eine vom Geistlichen Mosharowski aufgestellte Liste mit 52 Namen und Adressen von Gemeindemitgliedern, an die ein Aufruf zu einer Geldspende abgesandt worden war. An der gleichen Stelle findet sich auch der Entwurf eines Briefes an den Griechischen Generalkonsul in Dresden, welcher Glückwünsche zum Weihnachtsfest mit dem Dank an die in Dresden wohnenden orthodoxen Griechen für die bereits seit 12 Jahren geleistete großzügige Unterstützung verband. Eine Liste mit 51 Namen der Dresdner orthodoxen Griechen beweist, dass dieser Dresdner orthodoxen Gemeinde in jener Zeit mehr als 100 Familien angehörten, unter ihnen Hochschullehrer, Ärzte, Apotheker, Unternehmer und Obersetzer. Die Dresdner Gemeinde unterstand damals der Jurisdiktion des Moskauer Patriarchen.

Süd-östliche Ansicht der Kirche (um 1900)
In den 20er Jahren bildete sich aus den Reihen der aus Russland emigrierten Geistlichen eine kirchliche Spaltungsbewegung unter der Führung des sogenannten Karlowatzer Synodes, die sich später zur Russisch Orthodoxen Kirche im Ausland mit dem Zentrum in New York formierte. Als ihren Vertreter setzte die nationalsozialistische deutsche Regierung Erzpriester Tichon als Bischof von Berlin und Deutschland ein, der zunächst von Erzbischof Euglogius zum Vikarbischof geweiht worden war, sich dann aber von ihm lossagte und dem Karlowatzer Synod unterstellte.
Mit der Machtergreifung der National-Sozialisten brachen auch für die orthodoxen Gläubigen schwere Zeiten an.
Obwohl die Gemeinde der russischen Emigranten fast geschlossen auf der Seite des Metropoliten Eulogius (der inzwischen von Berlin nach Paris übersiedelte) stand, welcher als einziger Exilbischof über eine rechtmäßige kanonische Einsetzungsurkunde verfügte, wurde vom Preußischen Kultusministerium auf die Dresdner Gemeinde starker Druck ausgeübt, um sie zum Übertritt vom Moskauer Patriarchat zur Auslandskirche zu bewegen.
In einem Aktenvermerk zu einer Beratung am 4. August 1937 im Ministerium für die kirchlichen Angelegenheiten heißt es:
„Warum wir diese Einigung eben in der Konzilkirche wünschen, von rein politischem Standpunkt, ist ebenso verständlich, weil es bekannt ist, dass eben in der Konzilkirche die aktivsten rechtsstehenden Elemente, die am stärksten national Denkenden gesammelt sind, die am meisten befähigt sind, am antibolschewistischen Kampf teilzunehmen, während in den Reihen der Herde des Metropoliten Eulogius sich an führender Stelle sehr viele befinden, die nach links neigen, Leute mit äußerst liberalen Anschauungen, die am aktiven Kampf gegen den Bolschewismus und alle ihm verwandten Strömungen überhaupt nicht interessiert sind. Ebenso ist der deutschen Regierung der Einfluss dieser Pariser Kreise auch deshalb unerwünscht, weil diese gleichzeitig mit ihrer feindlichen Haltung gegenüber der Orthodoxen Konzilkirche auch Feinde des Dritten Reiches und prinzipielle Gegner der Harmonie zwischen dem christlichen Glauben und nationalsozialistischen Weltanschauung sind."
Diesem widerstand die Dresdner Gemeinde jedoch mehrere Jahre in der Hoffnung auf die baldige Vereinigung der Auslandskirche mit der Moskauer Mutterkirche. Auf einer Gemeindevollversammlung am 31. Januar 1938 wurde der Vorschlag des Ministeriums für Kultus, zur Jurisdiktion der Auslandskirche überzutreten, lebhaft diskutiert. Die Gemeinde stimmte jedoch mehrheitlich für den Verbleib in der Jurisdiktion des Metropoliten Eulogius. Auf Grund eines von Reichskanzler Adolf Hitler am 25. Februar 1938 verabschiedeten Gesetzes und einer Durchführungsverordnung dazu vom 5. Mai 1939 wurden der Grundbesitz und das gesamte Vermögen der russischen Kirche in Dresden der orthodoxen Auslandskirche überschrieben, die dem nationalsozialistischen Regime genehm war und in der die orthodoxen Gemeinden gleichgeschaltet werden sollten, auch im Hinblick auf die geplante Erweiterung des Deutschen Reiches nach Osten. Nach dieser Enteignung wurde die Gemeinde 1939 der Deutschen Diözese der Auslandskirche eingegliedert. Mehrere Gemeindemitglieder, darunter Prof. Stepun und Fürst Obolenski, traten daraufhin aus. Damit der Gemeinde aus. Damit wurde die private Simeon-von Wikulin-Stiftung willkürlich enteignet.
Während des 2. Weltkrieges wurde die Kreuzprozession zum Osterfest verboten. Nach dem Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 blieb die russische Kirche inmitten zerstörter Häuser wie durch ein Wunder erhalten. Die Bombenschäden am Gebäude waren jedoch beträchtlich. Aber auch in der beschädigten Kirche ging das Gemeindeleben weiter. Trauungen, Taufen und Aussegnungen der Verstorbenen fanden statt. Viele der russischen Emigranten, die den Krieg überlebt hatten, blieben in Dresden. Unbehelligt von der deutschen Verwaltung und der sowjetischen Besatzungsmacht begann wieder das religiöse Leben. Erzpriester Sergej Samoilowitsch bat in einem ergreifenden Brief an den Moskauer Patriarchen um die Rückkehr in den Schoß der Mutterkirche: „Wir bereuen vom ganzen Herzen, Eure Heiligkeit, unsere unfreiwillige Abspaltung von der Russisch-Orthodoxen Mutterkirche... Nach der maßlosen Unterdrückung, den Entbehrungen und Verfolgungen hier in der Fremde bitten wir Eure Heiligkeit um Wiedervereinigung und Aufnahme unter Ihre Heilige Obhut." Dieser Bitte wurde entsprochen und seitdem gehört die Dresdner Gemeinde wieder der Mutterkirche, dem Moskauer Patriarchat, an.

Süd-östliche Ansicht der Kirche (April 1950), nach der Zerstörung am 13. Februar 1945
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Am Sonntag, dem 6. Juni 1999, feierte die Gemeinde der Dresdner Russisch-Orthodoxen Kirche das 125. Jubiläum ihres Gotteshauses.
Ihnen zur Seite standen weitere aus Deutschland und Russland angereiste Priester und Mönche. Unter den Gästen weilte auch der Botschafter der Russischen Föderation aus Berlin Jewgenij Schmagin mit weiteren Vertretern der Botschaft. In den liturgischen Gesängen ließen die herrlichen Stimmen der Priester und des Kirchenchores eine Atmosphäre außerordentlicher Festlichkeit entstehen.

Marina Dawidowa (Matuschka Marina) begrüßt Erzbischof Kliment, den Gesandten des Patriarchen Alexij II, mit Brot und Salz.

Erzbischof Kliment
Der Geistliche der Kirche, Erzpriester Georgi Dawidow, wurde für seine langjährige Tätigkeit sowie für seine besonderen Verdienste um die Entfaltung des Gemeindelebens und um die Erneuerung des Gotteshauses mit der Würde eines Mitra tragenden Erzpriesters geehrt.
Zum Ende des Gottesdienstes überreichte Erzbischof Kliment dem Diakon der Gemeinde, Gottfried Reinhardt, und anderen Gemeindeangehörigen Auszeichnungen im Namen von Alexij II, dem Patriarchen von Moskau und ganz Russland.
Bewundert von vielen Dresdnern, zogen danach die Bischöfe und Priester, die Gemeindemitglieder und Gäste unter dem Geläut der Kirchenglocken und dem Gesang des Chores in einer Prozession um ihre Kirche. Mit dem Gedenken an den Schutzheiligen der Kirche, den Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge, und mit dem Segen und im Gebet für den Erhalt dieses schönen Gotteshauses endete der festliche Gottesdienst.

Festlicher Gottesdienst

Beim Fest auf der Wiese neben der Kirche: Botschafter der Russischen Föderation Jewgenij Schmagin (Berlin), Erzbischof Feofan (Berlin), Gesandter des Patriarchen Erzbischof Kliment
Auf der Wiese neben der Kirche hatten die Gemeinde und das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V zu einem kleinen Volksfest eingeladen.
Am Spätnachmittag fand dann ein offizieller Empfang in der Kirche statt, der mit einem Grußwort des Erzpriesters Georgi Dawidow eröffnet wurde. Zu den geladenen Gästen, unter ihnen der sächsische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, sprachen Erzbischof Kliment, der katholische Bischof von Dresden-Meißen Joachim Reinelt, der Oberlandeskirchenrat der evangelischen Kirche Wieland Graubner und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden Dr. Herbert Wagner.
In herzlichen Grußworten unterstrichen sie die Bedeutung der Russisch-Orthodoxen Kirche in Dresden für die ökumenische Gemeinschaft der Christen, die lebendige Verbindung zur Mutterkirche und zur russischen Heimat, besonders zur Dresdner Partnerstadt St. Petersburg. Danach lud Erzpriester Georgi Dawidow die Gäste zu einem Imbiss in den Gemeindesaal, wo auch eine Fotoausstellung über die Geschichte der Kirche und das Leben der Gemeinde lebhaftes Interesse fand.

Festlicher Gottesdienst am 6. Juni 1999.

Beim Gottesdienst vor dem festlichen Empfang unter den Ehrengästen - der katholische Bischof von Dresden-Meißen Joachim Reichelt, Oberbürgermeister von Dresden Dr. Herbert Wagner
Darin wies er auch auf die Impulse der Orthodoxie zur geistlichen Erneuerung der katholischen Kirche hin. Mit angeregten Gesprächen fand das Seminar seinen Abschluss.

Theologisches Seminar im neu errichteten Gemeindesaal.

...der Saal vier Monate davor.

Erzbischof Kliment mit Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner

Fragment der umfangreichen Fotoaustellung zur Geschichte und zum Leben der Gemeinde

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Alexij II, Patriarch von Moskau und ganz Russland
An diesem denkwürdigen Tag begrüßen wir mit Freude und Liebe alle, die hier zusammengekommen sind, um der Weihe dieser Kirche, die vor 125 Jahren erfolgte, im Gebet zu gedenken, dieser Kirche, die erbaut wurde als ein Stück wahrer Heimat für viele Generationen russischer Menschen.
Vor 125 Jahren fand mit dem Segen des Hochgeweihten Metropoliten Isidor von Nowgorod und St. Petersburg in Dresden die Weihe der Kirche zu Ehren des ehrwürdigen Simeon des Säulenstehers statt. Seitdem wurde sie zum geistlichen Zentrum lausender auf deutschem Boden lebender Russen.
Nicht vergessen darf man heute die in Gott entschlafenen geistlichen Hirten der Dresdner Kirche, die in diesen Jahren ihre Herde mit der Wahrheit der heiligen Orthodoxie gestärkt haben, die lebendige Verbindung mit der russischen Mutterkirche pflegten und in diesem Gotteshaus Gebete darbrachten nicht nur für die lebenden und entschlafenen Russen, die durch den Willen des Schicksals außerhalb der Grenzen ihres Vaterlandes lebten, sondern auch für das gesamte orthodoxe Russland, das seine Dornenkrone trug in der Zeit der Verwirrung und Bosheit des 20. Jahrhunderts.
Gegenwärtig durchleben Kirche und Gemeinde eine Periode von Anfechtungen und Prüfungen, aber nach den Worten des Apostels werdet Ihr „mit Eurer Geduld Eure Seelen retten“ (Lk. 21:19). Wir glauben doch, dass die Kräfte, die Ihr einsetzt im Namen des Triumphes der Wahrheit, nicht ohne den Segen Gottes bleiben werden.
Ich danke Ihnen allen für Ihren Einsatz um die Bewahrung und Verbreitung der heiligen Orthodoxie auf deutscher Erde und wünsche Ihnen gute Gesundheit, tätige christliche Liebe und das Wachsen im Heiligen Geiste und bitte auf Sie alle den Segen Gottes herab.
Feofan, Erzbischof von Berlin und Deutschland
Im Namen der gesamten Geistlichkeit sowie aller in Deutschland lebenden treuen Söhne und Töchter der russischen orthodoxen Kirche beglückwünsche ich Sie alle sehr herzlich aus Anlass des 125jährigen Bestehens Ihrer heiligen Kirche zu Ehren des ehrwürdigen Simeon des Styliten vom Wunderbaren Berge.
Vor allem wünsche ich Ihnen, dass der heilige Stylit Simeon für Sie und für Ihr herrliches Gotteshaus zu dem barmherzigen Beschützer und mitleidvollen Mittler zwischen Himmel und Erde wird, wie er es im sechsten Jahrhundert, auf seinem Turm zu Berge stehend, für die Bewohner Antiochiens war. Viele Gläubige fanden bei ihm Zuflucht bei Erdbeben, Seuchen und der Eroberung durch die Perser, die Gott wegen der Sünden der Bewohner dieser Stadt zuließ. Und jedes Mal blieb die Stätte seiner wunderbaren Taten durch seine inbrünstigen Gebete unangetastet, so dass alle, die zu jener Zeit bei ihm Zuflucht suchten, von jeglicher Heimsuchung verschont blieben.
Wenden Sie sich inständig im Gebet an den Schutzpatron Ihrer Kirche, damit auch auf Sie der Segen übergeht, den der junge Simeon seinerzeit von seinem geistlichen Ziehvater, dem ehrwürdigen Johannes dem Styliten empfing:
"Es segne dich, mein Kind Gott der Vater, nach Welchem du dich gesehnt hast, und der Eingeborene Sohn Gottes des Vaters, zu Dem du solche Liebe erlangt hast, und der lebendigmachende Geist Gottes, nach dem du mit deinem ganzen Herzen gestrebt hast. Die eine Gottheit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit sei dir Festung und Schutz, sie möge dich leiten und trösten."
Ehrwürdiger Vater Simeon, bete zu Gott für uns!
Dr. Herbert Wagner, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden
"Einen märchenhaften Anblick" bietet sie, die Russisch-Orthodoxe Kirche des Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge. So besagt es zumindest ein Dresdner Stadtführer. Und wer sie persönlich gesehen hat - ganz gleich, ob Dresdner oder Gast unserer Stadt - wird bestätigen, dass man sich ein wenig in russische Gefilde versetzt fühlt. Die fünf leuchtend blauen Zwiebeltürme und die goldenen Kreuze sowie der Glockenturm erinnern den einen oder anderen sicher auch an St. Petersburg, Dresdens Partnerstadt. Wenn es zur Bauzeit von 1872 bis 1874 auch noch keine partnerstädtischen Beziehungen gab, so verbindet doch die Tatsache, dass neben dem russischen Staatsrat und Diplomaten Wikulin die russische Zarenfamilie und der Heilige Synod von St. Petersburg einen Teil der Baukosten zahlten.
Seit nunmehr 125 Jahren gehört die Russisch-Orthodoxe Kirche mit ihrer Gemeinde zum Bild und zum Leben unserer Stadt. Vor allem aber ist sie das Gotteshaus für rund 1000 orthodoxe Christen. Sie ist Anlaufstelle für Menschen, die aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion nach Dresden übersiedeln. Zu den Gottesdiensten, besonders an Feiertagen, kommen Gläubige aus ganz Sachsen. Die Gemeinde ist zu einer großen Gemeinschaft geworden, was sich nicht nur in den rein menschlichen Beziehungen wiederspiegelt. sondern auch im Engagement bei der Restaurierung der Kirche. Ich gratuliere herzlich zum 125. Jahrestag der Einweihung der Russisch-Orthodoxen Kirche und wünsche der Gemeinde alles Gute für die Zukunft.
Erzpriester Georgi Dawidow, Gemeindevorsteher
Die Dresdner Russisch-Orthodoxe Kirche des Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge begeht heute, am 6. Juni 1999, den Jahrestag ihrer Einweihung vor 125 Jahren. Für über 1000 orthodoxe Christen ist sie der Ort des Gebetes, der Hoffnung und der Sehnsucht nach dem Segen Gottes. Fest verwurzelt in den ehrwürdigen Traditionen der Mutterkirche, bleibt für die Menschen dieser Gemeinde hier auch die Verbindung zur russischen Heimat lebendig.
Angefangen bei den Stiftern, haben sich bis heute immer wieder großherzige Menschen um dieses schöne Gotteshaus verdient gemacht. Deshalb ist es mir ein Bedürfnis, an diesem Festtag all jenen zu danken, die mit erheblichen finanziellen Mitteln, mit Ideen, mit Sachkenntnis und mit ungezählten Arbeitsstunden dazu beitragen, dass dieses ehrwürdige Gotteshaus weiter ein untrennbarer Teil der Kultur, Architektur und Geschichte der Stadt Dresden bleibt.
125 Jahre sind eine lange Zeit. Unterschiedliche Menschen und unterschiedliche politische Systeme haben dieser Kirche ihren Stempel aufgedrückt, mit positiven und zum Teil gravierenden negativen Folgen bis in die Gegenwart.
Ich wünsche dieser wunderbaren Kirche, dass sie der Dresdner orthodoxen Gemeinde noch lange erhalten bleiben möge, so, wie es der Stifter Simeon von Wikulin in seinem Testament bestimmte.
Mnogaja Leta - Auf viele Jahre!
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Dieser deutschsprachige "Auszug aus dem Orthodoxen Katechismus" ist eine Veröffentlichung der Dresdener russisch-orthodoxen Kirche aus dem Jahr 1979. Zur Zeit seiner Veröffentlichung wurde er mit "Nur für den innerkirchlichen Dienstgebrauch" markiert.
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TEIL I. Die Sakramente
In allen wichtigen Angelegenheiten seines Lebens pflegt der orthodoxe Christ um die Gnade, also die Kraft und Hilfe des Heiligen Geistes zu bitten, damit sie ihm helfe, daß er erleuchtet und sein Vorhaben gesegnet und geheiligt werde. Die Handlungen, durch die die Kirche uns diese Gnade vermittelt, nennt man Sakramente. Durch die Sakramente erfüllt der Heilige Geist unser Herz mit Liebe, Kraft und Glauben und vermittelt uns den «Segen, den wir für jede besondere Angelegenheit brauchen.
Frage: Wer hat die Sakramente eingesetzt?
Antwort: Die Sakramente sind durch unseren Herrn Jesus Christus eingesetzt worden, entweder durch einen direkten Befehl oder durch Anweisungen an seine Apostel.
Frage: Was braucht man, um die Sakramente gültig zu spenden?
Antwort: Um die Sakramente gültig zu spenden, müssen die Bischöfe und die Priester die vorgeschriebenen Worte sprechen und die vorgeschriebenen Handlungen vollziehen. Auch müssen die vorgeschriebenen Dinge, wie z.B. Wasser, Wein, Brot, Öl usw. vorhanden sein.
Frage: Wer ist berechtigt, die Sakramente zu spenden?
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Russisch-Orthodoxe Kirche zu Dresden: 1874–1999
Diese reich bebilderte Informationsbroschüre zum 125. Jahrestag der Kirchweihe entstand unter der Redaktion von Dr. W. Schälike vom Deutsch-Russischen Kulturinstitut zu Dresden.
Es wird insbesondere die Geschichte der Gemeinde und der Kirche beleuchtet, herausragende Persönlichkeiten der Gemeindegeschichte vorgestellt, aber auch Antworten auf Fragen wie "Orthodoxie - was ist das eigentlich?" gegeben.
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