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Die Heilige Eucharistie

„Eucharistie“ bedeutet: „Dankopfer“.

Im Sakrament der heiligen Eucharistie genießt der Gläubige unter der Gestalt von Brot und Wein den wahren Leib und das wahre Blut Jesu Christi und vereinigt sich dadurch mit ihm.

Frage: Wer hat die Eucharistie, also das hl. Abendmahl, eingesetzt?

Antwort: Der Herr Jesus Christus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern. Er nahm zuerst das Brot und sprach: „Nehmet, esset, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird zur Vergebung der Sünden“, dann nahm Er den Kelch und sprach: „Trinket alle daraus, das ist mein Blut, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden“. Er sagte ebenfalls: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“.

Fragt: Wer vollzieht das Sakrament der Eucharistie?

Antwort: Die Eucharistie kann nur entweder von einem Bischof oder von einem richtig geweihten und von seinem Bischof beauftragten Priester vollzogen werden.

Frage: Was benötigt man zur Feier der Eucharistie?

Antwort: Brot, Wein und Wasser. Das Brot soll aus reinem Weizen und Salz gebacken werden, der Wein soll Rotwein aus reinen Trauben, also kein Obstwein, sein. In den Wein gießt der amtierende Priester auch ein wenig Wasser, um an das Wasser zu erinnern, das aus der Seite Christi floß, als ein römischer Soldat Ihm eine Lanze ins Herz stieß.

Frage: Was geschieht während der Feier der Eucharistie, die man auch „Göttliche Liturgie“ nennt?

Antwort: Brot und Wein werden zum Leib und zum Blut Christi verwandelt. Wir nennen das Brot, das Leib Christi geworden ist, und den Wein, der Blut Christi geworden ist, die Heiligen Gaben, weil sie die heiligste Gabe Gottes sind, Christus selbst.

Frage: Wie soll sich der Christ zum Empfang der Heiligen Eucharistie (also zur Kommunion oder zum Heiligen Abendmahl) vorbereiten?

Antwort: Man bereitet sich zum Empfang der Heiligen Eucharistie vor:

  1. durch Beten (im Gebetbuch stehen eigens dafür bestimmte Gebete)
  2. durch Fasten (man darf von Mitternacht an nichts zu sich nehmen)
  3. durch Aussöhnung mit allen, denen man Unrecht getan hat. Man darf auch keinen Haß und keine Rachegefühle gegen jene haben, durch die man Unrecht erlitten hat.
  4. Außerdem muß man aufrichtig gebeichtet und die Lossprechung des Priesters empfangen haben.

Durch dies alles ist der Mensch geläutert und kann ruhig zum Tisch des Herrn gehen.

Frage: Was tut ein Mensch, der unwürdig die Eucharistie empfangen hat?

Antwort: Wer nicht von seinen Sünden gereinigt und ohne hinreichende Vorbereitung die Eucharistie empfängt, versündigt sich gegen den Leib und das Blut Christi.

Darüber hat der Apostel Paulus geschrieben: „Der Mensch prüfe aber sich selbst und so esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch. Denn welcher also ißt und trinkt, daß er nicht unterscheidet den Leib des Herrn (von gewöhnlichen Speisen und Getränken), der ißt und trinkt sich selbst zum Gericht. Darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch und ein gut Teil sind entschlafen.“ (1. Kor. 11, 27—30).

Frage: Wie oft soll der orthodoxe Christ die Heilige Eucharistie empfangen?

Antwort: Mindestens viermal im Jahr, zu jeder Fastenzeit. Wer es aus triftigen Gründen nicht kann, zumindest einmal im Jahr während der Großen Fastenzeit. Aber, je öfter man kommuniziert, desto besser.

Frage: Warum ist es ratsam, so oft wie möglich die Heilige Eucharistie zu empfangen?

Antwort: Weil die Eucharistie für die Seele das ist, was Speise und Trank für den Körper sind. Sie stärkt die Seele, kräftigt sie, hält sie gesund oder heilt sie, wenn sie schwach oder krank ist. Die ersten Christen empfingen die Eucharistie bei jeder Feier der Göttlichen Liturgie. Leider ist dieser Brauch verloren gegangen, weil sich die meisten Menschen nicht jede Woche würdig zum Empfang der Heiligen Eucharistie vorbereiten können.

Die Kommunion ist nicht eine Belohnung der Tugend, sondern eine Hilfe, um besser der Sünde widerstehen und die Aufgaben des Lebens besser bewältigen zu können. Das häufige Kommunizieren erleuchtet auch den Verstand. Auch dem Körper verschafft sie eine bessere Widerstandskraft gegen Nervosität und Krankheiten.

Frage: Nenne die vier Fastenzeiten.

Antwort: Es sind

  1. Die sieben Wochen vor Ostern (die große Fastenzeit und die Leidenswoche)
  2. Das Apostelfasten vom Montag nach dar Pfingstwoche bis zum 29. Juni
  3. Das Gottesmutterfasten vom 1. bis 15. August
  4. Das Adventsfasten 40 Tage vor Weihnachten.

Frage: Wann ist. es außer diesen Zeiten besonder« ratsam, die Eucharistie zu empfangen?

Antwort: Wir sollten jedesmal die Eucharistie empfangen, wenn wir fühlen, daß wir aus eigenen Kräften mit einer Lebenslage nicht fertig werden und ganz besonders, wenn wir Kraft für den Kampf gegen eine Sünde brauchen.