Das Heilige Sakrament der Ehe
Frage: Was wissen wir von dem Sakrament der Ehe?
Antwort: Die Ehe ist das Sakrament, durch das Gott selbst das Brautpaar traut, den Ehebund segnet und dem Ehepaar die Gnade wahrer Herzenseinigkeit und wahrer Liebe verleiht sowie die Gnade zur gesegneten Zeugung und christlicher Erziehung ihrer Kinder.
Frage: Wann wurde das Sakrament der Ehe eingesetzt?
Antwort: Die Ehe wurde im Paradies eingesetzt, als Gott das erste Ehepaar segnete und sprach: „Seid fruchtbar und mehret Euch und füllet die Erde und macht sie Euch untertan“. Auch war Christus bei der Hochzeit zu Kana zugegen und wirkte dort sein erstes Wunder. Die Heilige Schrift betrachtet die Ehe als ein heiliges Band und deshalb soll sie dementsprechend geschlossen und geführt werden.
Frage: Wie geht die Eheschließung vor sich?
Antwort: Die Eheschließung zerfällt in zwei Teile, die Verlobung, wenn das Brautpaar die Ringe austauscht und die Krönung.
Frage: Bei welchem Teil wird das Heilige Sakrament der Ehe vollzogen?
Antwort: Bei der Krönung.
Frage: Wie wird das Sakrament gespendet?
Antwort: Zuerst fragt der Priester den Bräutigam: „Hast du, (Name) den guten und ungezwungenen Willen und die feste Absicht, diese (Name), die hier bei dir steht, zur Frau zu nehmen?“ Der Bräutigam antwortet mit „ja“.
Dann fragt der Priester: „Hast Du nicht einem anderen Mädchen die Ehe versprochen?“ Der Bräutigam antwortet: „Nein“!
Dann befragt der Priester in ähnlicher Weise die Braut.
Frage: Was geschieht, wenn die Fragen des Priesters nicht wie oben bezeichnet beantwortet werden?
Antwort: Dann darf der Priester das Paar nicht trauen, bevor die Angelegenheit restlos geklärt und in Ordnung gebracht wird.
Frage: Was liegt vor, wenn in einem Fall gelogen wird?
Antwort: Der Schuldige begeht gleichzeitig einen Meineid und eine schwere Gotteslästerung, weil er, wie bei der unaufrichtigen Beichte, Gott zu betrügen versucht. Eine solche Lüge trennt den Täter vollständig von der Gottesgemeinschaft. Das hat schwere Folgen für seine Ehe und seine Nachkommenschaft.
Frage: Ist durch das Beantworten der Fragen das Sakrament vollzogen?
Antwort: Nein. Das ist nur die Einleitung der Trauung.
Frage: Welche sind die Worte, die eine Ehe gültig machen?
Antwort: Es sind die Worte:
Getraut wird der Diener Gottes (Name) mit der Magd Gottes (Name), getraut wird die Magd Gottes (Name) mit dem Diener Gottes (Name) im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Nachdem mit diesen Worten dem Bräutigam, und der Braut die Kronen aufgesetzt werden, segnet der Priester die Neuvermählten mit den dreimal wiederholten Worten: Herr, unser Gott, kröne sie mit Herrlichkeit und Ehre.
Frage: Was gehört außerdem zur Eheschließung?
Antwort: Verschiedene Gebete, die der Priester spricht, um die Gnade und den Segen des Herrn auf die Neuvermählten und ihre Nachkommenschaft herabzurufen. Es werden auch bestimmte Bibellesungen vollzogen.
Frage: Was gehört außerdem zur Eheschließung?
Antwort: Verschiedene Riten, wie z. B. das Schreiten des Paares um das Analogion herum, wobei der Priester mit dem Kreuz vorangeht, das Zusammenbinden der Hände der Brautleute und anderes mehr. Das alles soll bildlich die Würde der Ehe und die Zusammengehörigkeit der neu gegründeten Ehe darstellen, die nun unter Gottes Segen von der Kirche betreut und geleitet wird.
Frage: Was für eine Bedeutung hat das Bewerfen der Eheleute mit Weizenkörnern und ähnliche Bräuche?
Antwort: Alles, was nach vollzogenem Sakrament der Trauung geschieht, sind Volksbräuche, die je nach Land und Gegend verschieden sind. Sie haben keine religiöse Bedeutung und haben mit dem Vollzug des Sakraments nichts zu tun.